Dienstag, 29. Oktober 2013

Der Skandal beim Ballon d’Or: Warum Santana nicht nominiert wurde

Aus dem Hintergrund berichtet José Ernesto Balgodón


Die Dortmunder Fan-Seele kocht. Nicht nur das Verhalten einiger unverbesserlicher „Fans“ und die fragwürdigen Reaktionen darauf samt mangelnder Distanzierung (diese Zeitung berichtete mehrfach) erzürnen die Gemüter des frisch gebackenen Derby-Siegers – jetzt sorgt auch noch der Fußballweltverband FIFA für Aufregung. Dieser veröffentlichte gerade die Liste der Nominierten für die Wahl zum Weltfußballer des Jahres, den Gewinner des goldenen Balls.


JETZT SPRICHT DER KAPITÄN

Borussias Spielführer Sebastian Kehl (33) äußerte sich verärgert über die Missachtung. „Dass nur ein Dortmunder auf der Liste steht, ist nicht gerechtfertigt!“, poltert Kehl bei einem Journalistengespräch im Entmüdungsbecken. Wütend knallt er dabei mit der Hand auf die Wasseroberfläche, die Kollegen müssen ihr teures Equipment vor den Spritzern in Sicherheit bringen.

„Bei uns haben genug gute Spieler herausragende Leistungen gebracht. Nicht nur Lewandowski!“ brüllt der erzürnte Kapitän der Borussia. Er selbst gehört nicht dazu, war zu oft verletzt. Das weiß er, verrät uns aber hinter vorgehaltener Hand dennoch, wen er genau meint. Eine prekäre Aussage!

Ganz Dortmund fordert einen Schalker!


Der alternde Mittelfeld-Star verrät, dass sich der ganze BVB neben der Auflistung von Robert Lewandowski (25, schoss im Halbfinale vier Tore gegen Real Madrid) auch auf Nominierungen von Marco Reus (24, erzielte in vielen Spielen das 1:0 für den BVB), İlkay Gündoğan (gerade 23, war Borussias Mittelfeldmotor) und besonders des Malaga-Helden Felipe Santana (27, trägt jetzt königsblau) eingestellt hatte.


Der Brasilianer war während der Formschwäche von EM-Versager Mats Hummels (24) öfters eingesprungen und hatte entscheidende Tore gegen Donetsk und insbesondere Malaga erzielt!

Warum wird er dann nicht nominiert?

Diese Zeitung erfuhr nun aus verlässlichen Quellen den wahren Grund für die Nicht-Beachtung des Neu-Schalkers (spielte im Derby übrigens keine Minute). Und es wird dabei richtig verrückt: die ausgebliebene Nominierung ist eine Anordnung von FIFA-Chef Josef Blatter (77)!

Seit Santana nun das königsblaue Dress überstreift, hat er sich den Zorn des Schweizers eingehandelt – wie der gesamte Verein. Denn: Schalke 04 verpflichtete im Sommer den Halb-Invaliden Kevin-Prince Boateng (26), der bei Blatter nichts als Verachtung genießt.

WARUM? 


Man könnte meinen, Blatter würde Boateng heute noch die böse Grätsche gegen unsere WM-Hoffnung Michael Ballack (mittlerweile zurückgetreten) übel nehmen. Doch es geht um ein viel größeres Problem, eine weltweite Demütigung. Im Januar verließ Boateng bei einem Freundschaftsspiel in Italien das Feld, nachdem mehrere Fans ihn rassistisch beleidigt hatten.


Schon damals polterte Blatter, dass dies nicht die Lösung sei: „Ich denke nicht, dass ein Spieler einfach so vom Feld gehen kann.“

Jetzt die Retourkutsche: Blatter selbst blockt die Nominierung Santanas, protestiert auch gegen die von Boatengs ehemals gutem Freund Jürgen Klopp, der für den besten Trainer des Jahres nominiert ist. Diesen nicht zu erwähnen, wäre aber wohl nicht widerstandslos möglich gewesen, hatte er mit dem BVB doch Großartiges geleistet. Bei Santana fällt das offenbar deutlich leichter, der Brasilianer findet keinen Platz auf der Nominierten-Liste.

Was wäre wohl geschehen, wenn Santana und Boateng nicht gemeinsam zu Schalke gewechselt wären? An dem Gewinn des Verteidigers hätte wohl kein Weg vorbei geführt. Dank Blatters Intervention bleibt das alles aber nur eines: „pur Spekulation!“

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